Baltische Kreuzzüge

Während in Outremer, also im sogenannten Heiligen Land, im 12. und 13. Jahrhundert ein massiver Glaubenskrieg zwischen den christlichen Fürsten und den islamischen Herrschern tobt, versuchen die Ritterorden in den europäischen Heimatländern den Nachschub für den Heiligen Krieg sicherzustellen. Dies gelang den Ritterorden durch eine im Vergleich zu allen anderen perfektionierte landwirtschaftliche und handwerkliche Betriebsstruktur. Diese Organisationseinheiten Balleien genannt, bestanden aus diversen Ortschaften und Fronhöfen die für die Ordensritter wirtschafteten und somit Geld für den Krieg in Outremer bereitzustellen hatten.

Weitsichtige Führer der Ritterorden erkannten bereits Ende des 12. Und Anfang des 13. Jahrhunderts die schwierige Situation, insbesondere nach der für die christlichen Streitkräfte verlustreichen Schlacht von Hattin 1187, im Heiligen Land.

Die Stammlande der Tempelritter waren Frankreich und Spanien, die der Johanniter waren Frankreich, Spanien, England und deutsche Landen während die des Deutschen Ordens zum größten Teil in Outremer und vereinzelt in den deutschen Landen lagen.

Dieses Defizit versuchte der deutsche Orden auszugleichen in dem er ebenfalls auf dem europäischen Kontinent Balleien institutionalisierte, ein Versuch ein Stammland zu erwirken schlug in Ungarn leider fehl. Aus diesen Erfahrungen lernend intensivierte der Hochmeister des Deutschen Ritterordens seine Bemühungen in anderen Regionen. Dies sollte dem Deutschen Orden in den zwanziger und dreißiger Jahren des 13. Jahrhunderts im Kulmer Land jedoch gelingen.

In erster Linie waren die Baltischen Kreuzzüge Wirtschaftskriege in denen mit militärischen Mitteln die Erschließung von neuen Rohstoffquellen unter dem Deckmantel der Christianisierung bzw. Heidenbekämpfung forciert wurde. Hierbei ging es um den lukrativen Handel mit Bernstein, Pelzen, Honig, Holz, Backstein und Sklaven.


2-1 Peipussee