French & Indian War


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In den Jahren 1754-62 kämpften die beiden Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich, jeweils unterstützt von indianischen Verbündeten, um die Vorherrschaft in Nordamerika. Dieser Konflikt war Teil des Siebenjährigen Krieges, dessen Beginn in der Geschichtsschreibung jedoch im Allgemeinen erst mit dem Beginn der Kampfhandlungen in Europa und den förmlichen Kriegserklärungen der beteiligten europäischen Mächte im Jahr 1756 angesetzt wird.

Von den britischen Kolonisten in Nordamerika wurde der Krieg French and Indian War genannt, eine Bezeichnung, die bis heute in der amerikanischen Geschichtsschreibung verwendet wird, während die britische Geschichtsschreibung darin eher einen britisch-französischen Krieg im Rahmen des Siebenjährigen sieht. In Frankreich gilt der Krieg als Teil des weltumspannenden Krieges zwischen Großbritannien und Frankreich und beendete die französische Herrschaft in Nordamerika.

Der Konflikt um das Ohiotal

Bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts war das Gebiet westlich der Appalachen von europäischen Siedlern weitgehend unberührt geblieben. Dies änderte sich gegen 1750, als sich zunehmend Abenteurer aus den britischen Kolonien Pennsylvania und Virginia in das Ohiogebiet wagten, um mit den dortigen Indianern zu handeln. Die fruchtbaren Gebiete jenseits der Appalachen weckten auch die Begehrlichkeiten von Landspekulanten. So vergab bereits 1745 das House of Burgesses, das Unterhaus von Virginia, Siedlungspatente über weitreichende Ländereien im Ohiotal an die Ohio Company, eine Kapitalgesellschaft von Landspekulanten. Auch Robert Dinwiddie, ab 1751 stellvertretender Gouverneur Virginias, hielt Anteile an diesem Unternehmen, was seine Anstrengungen um die englische Herrschaft im Ohiogebiet auch durchaus eigennützig erscheinen lässt.


10-2_palaver zwischen Briten und Irokesen

Die Hoheitsansprüche der britischen Kolonien kollidierten jedoch mit denen Frankreichs, das ganz Nordamerika jenseits der Wasserscheide der Appalachen als Teil Neufrankreichs für sich beanspruchte. Dem Ohio-Tal maß Frankreich eine besondere strategische Bedeutung zu, da es eine fast durchgängig schiffbare Verbindung zwischen den französischen Siedlungen am Sankt-Lorenz-Strom und den Großen Seen und denen am Mittel- und Unterlauf des Mississippi darstellte.

Um ihre Ansprüche zu bekräftigen, rüsteten die Franzosen 1749 eine Expedition unter Leitung von Céloron de Blainville aus, welche die Gegend vermaß und die Indianerstämme der Gegend dazu ermahnte, jegliche britischen Händler aus dem Ohiotal zu vertreiben. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, zerstörte ein Trupp von Chippewa- und Ottawa-Indianern, traditionelle Verbündete der Franzosen, das Dorf Pickawillany, den umsatzstärksten englischen Handelsposten in der Region.

Die Ohio Company setzte jedoch unbeirrt ihre Anstrengungen fort und errichtete 1749 zunächst Fort Cumberland, nur wenige Meilen östlich des Gebirgskamms gelegen, als befestigtes Lagerhaus und Ausgangspunkt für den Westhandel, darauf dann ein weiteres Fort am Oberlauf des Monongahela River, einem der Quellflüsse des Ohio. 1752 traf Michel-Ange Duquesne de Menneville als neuer Gouverneur Neufrankreichs in Québec mit der unmissverständlichen Order ein, die Briten aus dem Ohiotal zu vertreiben. Er ordnete daher die Errichtung einer Kette von vier Forts zwischen dem Eriesee und dem Ohio an. Das südlichste Fort, nach ihm selbst Fort Duquesne benannt, sollte an der Stelle errichtet werden, an welcher der Monongahela und der Allegheny sich zum Ohio vereinigen. An eben dieser Stelle begann die Ohio Company im Februar 1754 mit dem Bau eines eigenen Forts, so dass eine direkte militärische Konfrontation unausweichlich wurde.

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