Normannen

Die Stämme, die von den Franken um 800 n. Chr. als Nordmani bezeichnet wurden, siedelten nördlich der Eider bis ins nördliche Skandinavien. Es war das nördlichste bekannte Volk, daher Nordmänner gleich Normannen. Sie waren hervorragende Schiffbauer und Seefahrer. Diese Nordgermanen betrieben Handel vom Ostseeraum bis ins Mittelmeer, zahlreiche Funde in Haitabu belegen dies.

Das Wort Normanne bezeichnet zwei regional verschiedene Gemeinschaften: Zum einen handelt es sich um Nordgermanen, d. h. die germanischsprachigen Einwohner Skandinaviens und Islands, die zwischen dem späten 8. und dem 11. Jahrhundert Raubzüge in Richtung Süden (England, Irland, Frankenreich, Mittelmeerraum und heutiges Russland) unternahmen, zum anderen wurden damit romanisierte Normannen bezeichnet, die sich ab dem 9. Jahrhundert von der Normandie ausbreiteten. Die Normannen waren keine geschlossene Volksgruppe. Vielmehr handelt es sich um kulturell, ethnisch und sprachlich zum Teil verschiedene Gruppen (Dänen, Schweden, Norweger, Isländer, Einwohner der Normandie seit dem frühen 10. Jahrhundert), die häufig auch gegeneinander kämpften.

Zinnfigürliche Darstellung eines normannischen Ritters des 11. Jahrhunderts


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Dieser Normanne besitzt die Ausrüstung eines durchschnittlichen nordfranzösischen Reiters, die aus einem Panzerhemd samt Eisenhelm mit Verstärkung besteht. Sein Panzerhemd was ihm bis knapp oberhalb der Kniee reicht, ist in der Mitte geschlitzt damit der Reiter auch zu Pferd ausreichend geschützt wird. Sein Schild ist vom neueren Typ wie er Mitte des 11. Jahrhunderts zum Einsatz kam und zeigt typische Symbole der damaligen Zeit, die noch heidnischen Ursprungs sind und Dämonen und Wesen der Unterwelt darstellen. Des Weiteren gehören zu seiner Bewaffnung ein Schwert und eine Lanze mit einer Länge zwischen 2,2 Meter bis teilweise 2,5 Meter.

Diese Reiter kämpften in ganz Europa bis in den Nahen Osten („Heiliges Land“). Berühmt wurden diese Ritter als Eroberer Britanniens unter ihrem normannischen Herzog William, der in die Geschichte als William der Eroberer einging. Im Jahre 1066 schiffte sich William mit einem Heer aus diesen Kämpfern zu Fuß und zu Pferd mit ungefähr 400 Schiffen nach Britannien ein und besiegte die Truppen des dortigen Königs Hadrada vernichtend. Diese Schlacht, die bei dem kleinen Ort Hastings geschlagen wurde, heißt seit dem „Battle of Hastings“.

In den folgenden Jahre kämpften diese normannischen Ritter nicht nur in Britannien sondern eroberten auch Teile Süditaliens, das Königreich Sizilien und nahmen 1099 am ersten Kreuzzug und der Eroberung Jerusalems teil.